Zielgruppenanalyse: Definition, Beispiele und Methoden

Die Zielgruppenanalyse legt den Grundstein für erfolgreiches Marketing. Kenne deine Zielgruppe! Wir zeigen Ihnen wie es geht!
Zielgruppenanalyse

Zuletzt aktualisiert: 04.10.2023

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In der pulsierenden Welt des Online-Marketings schwirren unzählige Buzzwords herum, von denen eines besonders heraussticht: Zielgruppenanalyse.

Aber warum ist dieses Thema so oft in den Köpfen von Marketingexperten?

Ganz einfach: Weil es den Kern eines jeden erfolgreichen Marketings ausmacht.

Warum ist das so? Stellen Sie sich vor, Sie organisieren eine Party. Ohne zu wissen, welche Musik, Snacks oder Getränke Ihre Gäste bevorzugen, könnte die Feier schnell zum Flop werden. Ähnlich verhält es sich mit Online-Marketing. Ohne genau zu wissen, wer Ihre Kunden sind, was sie suchen und was sie wirklich bewegt, könnten Ihre Bemühungen ins Leere laufen. Deshalb gehen wir in diesem Artikel auf das spannende Thema Analyse der Zielgruppe ein.

 

Was ist eine Zielgruppenanalyse?

Die Zielgruppenanalyse ist ein fundamentaler Prozess im strategischen Marketing, bei dem systematisch Informationen über die relevanten Konsumentengruppen eines Produktes oder einer Dienstleistung gesammelt und ausgewertet werden. Ziel dieses Prozesses ist es, ein detailliertes Verständnis über die Bedürfnisse, Wünsche, Erwartungen und Verhaltensmuster der anvisierten Klientel zu erlangen.

Durch die Identifizierung und Segmentierung der Zielgruppe ermöglicht die Analyse Unternehmen, ihre Marketing- und Vertriebsstrategien präzise auszurichten und Ressourcen effizient einzusetzen. Hierbei wird nicht nur betrachtet, wer die potenziellen Kunden sind, sondern auch, wie sie Entscheidungen treffen, welche Kommunikationskanäle sie nutzen und welche Faktoren ihre Kaufentscheidungen beeinflussen.

 

Definition der Zielgruppe

Die Verwendung von demografischen Daten ist eine der gängigsten Methoden zur Definition einer Zielgruppe.

Diese Daten bieten ein klares und objektives Bild von bestimmten Bevölkerungsgruppen und helfen Unternehmen, ihre Marketing- und Vertriebsstrategien präzise auszurichten. Hier erfahren Sie, wie Sie eine Zielgruppe anhand von demografischen Daten definieren:

  • Alter: Definieren Sie die Altersspanne Ihrer Zielgruppe. Dies kann sehr spezifisch (z. B. 18-24 Jahre) oder breiter gefasst (z. B. alle Erwachsenen) sein.
  • Geschlecht: Bestimmen Sie, ob Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung eher für Männer, Frauen oder beide Geschlechter konzipiert ist.
  • Bildungsstand: Zielt Ihr Angebot auf Personen mit einem bestimmten Bildungsniveau ab, z. B. Hochschulabsolventen, Personen mit Fachausbildung oder Schülern?
  • Einkommensniveau: Bestimmen Sie die Einkommensspanne, die für Ihre Zielgruppe relevant ist, z. B. niedriges, mittleres oder hohes Einkommen.
  • Familienstand: Ist Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung besonders relevant für Singles, verheiratete Paare, Familien mit Kindern oder andere spezifische Gruppen?
  • Ethnische oder kulturelle Zugehörigkeit: In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, Ihre Zielgruppe basierend auf kulturellen oder ethnischen Gemeinsamkeiten zu definieren, besonders wenn Ihr Produkt kulturspezifische Merkmale hat.
  • Berufsstand: Bestimmen Sie, ob Ihr Angebot für bestimmte Berufsgruppen oder Branchen besonders relevant ist.
  • Wohnort: Geografische Faktoren, wie Stadt vs. Land oder spezifische Regionen und Städte, können auch als demografische Kriterien gelten.
  • Andere Faktoren: Je nach Produkt oder Dienstleistung können auch andere demografische Faktoren relevant sein, wie z. B. Religionszugehörigkeit, Anzahl der Kinder oder spezielle Lebensumstände.

 

Im B2B Bereich gibt es folgende Faktoren:

  • Finanzen
  • Branche
  • Unterehmenesgröße

 

Wichtig ist, sich daran zu erinnern, dass demografische Daten nur einen Teil des Gesamtbildes ausmachen. Andere Faktoren, wie psychografische oder verhaltensbezogene Daten, sollten ebenfalls in Betracht gezogen werden, um eine umfassende und präzise Definition Ihrer Zielgruppe zu gewährleisten.

 

 

Zielgruppenanalyse durchführen

Wenn Sie einmal festgelegt haben, wer die Kernzielgruppe Ihres Produktes ist, beginnt die spannende Reise der Zielgruppenanalyse.

Dies ist Ihre Gelegenheit, tief in das Universum Ihrer Kunden einzutauchen und ihre feinsten Nuancen zu erkennen. Indem Sie spezifische Fragestellungen berücksichtigen, enthüllen Sie die verborgenen Verhaltensmuster und verstehen, was ihre Kaufentscheidungen beeinflusst. Es ist wie das Zusammensetzen eines Puzzles, bei dem jedes Teil eine Information über potenzielle Kunden offenbart.

Betrachten Sie einige der Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidungen:

  • Der grüne Daumen: Wie umwelt- und gesundheitsbewusst sind sie?
  • Hobby und Freizeit: Haben sie eine Schwäche für bestimmte Haustiere, Autos oder Freizeitbeschäftigungen?
  • Alt vs. Neu: Sind sie Traditionalisten oder stets auf der Suche nach dem nächsten großen Ding?

Mögliche Kauffaktoren der Zielgruppe:

  • Was sind die Motive für einen Kauf?
  • Aus welchem Grund kauft die Zielgruppe?
  • Welche Vertriebskanäle werden für den Kauf genutzt?
  • Welche Faktoren können den Kauf positiv und negativ beeinflussen?
  • Wie hoch ist die Kauffrequenz und die Bereitschaft zu kaufen?
  • Zu welchen Zeiten kauft die Zielgruppe?
  • In welcher Lebenssituation befindet sich die Zielgruppe?
  • Wie ist das Haushaltseinkommen der angestrebten Zielgruppe?
  • Kann und will sich die Zielgruppe den Preis leisten?

 

Mit all diesen erfassten Daten ist es dann an der Zeit, ein lebendiges Bild eines typischen Kunden zu malen – unsere geliebte „Persona“. Dieses Profil ermöglicht es Ihnen, sich in die Schuhe Ihrer Kunden zu stellen und ihre Bedürfnisse zu spüren. Und mit diesem Wissen in der Hand werden Ihre Inhalte nicht nur relevant, sondern auch unwiderstehlich.

 

 

Beispiel für Zielgruppenanalyse

Zur Verdeutlichung nehmen wir einmal ein Beispiel für die Zielgruppenanalyse aus der Praxis.

Wir möchten eine teure Ferienwohnung an der Ostsee vermieten. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie demografische Daten verwendet werden können, um ein klares Bild von der Zielgruppe zu zeichnen und wie diese Daten Unternehmen helfen können, ihre Marketing- und Vertriebsstrategien effektiver auszurichten.

Demografische Daten

  • Alter: Erwachsene im Alter von 30 bis 60 Jahren könnten diese teure Kategorie bevorzugen, da sie oft über ein höheres Einkommen und eine Kaufkraft verfügen.
  • Geschlecht: Beide Geschlechter sind relevant, wobei die Werbung und Angebote entsprechend angepasst werden könnten.
  • Wohnort: Insbesondere Stadtbewohner aus größeren Städten, die einen luxuriösen Zufluchtsort am Meer suchen.
  • Beruf: Führungskräfte, Selbstständige und andere gut verdienende Berufstätige.
  • Bildung: Personen mit höherer Bildung und somit höherem Einkommen könnten eine Luxus-Ferienwohnung bevorzugen.
  • Familienstand: Paare, neu verheiratet oder ohne Kinder, sowie kleine Familien, die den Luxus suchen.
  • Interessen: Interesse an Erholung, Wellness, Gourmet-Erlebnissen, Wassersport und kulturellen Veranstaltungen in der Region.
  • Werte: Qualität, Privatsphäre, Exklusivität und hochwertiger Service.

 

Kaufverhalten

  • Kaufmotiv: Erholung, Luxuserfahrung, Flucht aus dem Alltag, besondere Anlässe wie Jubiläen oder Flitterwochen.
  • Beeinflusser: Reiseblogger, Freunde oder Bekannte, die bereits solch eine Erfahrung gemacht haben, Reisemagazine.
  • Markenpräferenzen: Kunden könnten bereits andere Luxusmarken in ihrem Leben bevorzugen und diese Erwartung auch an ihre Unterkunft stellen.
  • Verkaufsort (Point of Sale): Hochwertige Reiseportale, Direktbuchungen über eine exklusive Webseite der Ferienwohnung.
  • Kauffrequenz: während der Ferienzeit, vorwiegend im Sommer, aber auch für Wochenendtrips im Frühling oder Herbst.
  • Uhrzeit: Online-Buchungen können zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgen.

 

Preisgestaltung

  • Preissensibilität: Da es sich um eine teure Ferienwohnung handelt, wird die Zielgruppe weniger preissensibel sein und mehr Wert auf Qualität und Service legen.
  • Einkommen: Das obere Einkommenssegment, das bereit ist, für Luxus und Exklusivität zu zahlen.

 

Mit diesen Daten kann der Vermieter der Ferienwohnung an der Ostsee ein detailliertes Bild seiner Zielkunden entwickeln und sowohl Marketingstrategien als auch Serviceangebote maßschneidern, um diese anspruchsvolle Kundschaft optimal anzusprechen.

 

Analyse der Zielgruppe mittels Personae

 

Analyse der Zielgruppe mittels Personae (oder Buyer Personas)

Personae, häufiger als „Buyer Personas“ bezeichnet, sind semi-fiktive, archetypische Darstellungen von tatsächlichen Kunden oder Nutzern, die auf realen Daten und Marktforschungsergebnissen basieren. Diese Profile helfen Unternehmen, ihre Kunden besser zu verstehen und ihre Marketingstrategien, Produktentwicklung, Content-Erstellung und Dienstleistungen entsprechend anzupassen.

Eine Persona beschreibt typischerweise:

  • Demografische Merkmale: Wie Alter, Geschlecht, Bildung, Beruf und Familienstand.
  • Psychografische Merkmale: Werte, Interessen, Einstellungen und Lebensstil.
  • Verhaltensweisen: Kaufgewohnheiten, Markentreue, Nutzungsgewohnheiten von Medien und Technologien.
  • Bedürfnisse und Herausforderungen: Was sucht die Persona? Welche Probleme versucht sie zu lösen?
  • Kaufmotivationen: Was bewegt die Persona zum Kauf? Welche Faktoren beeinflussen ihre Kaufentscheidung?

 

Personae sind wertvolle Werkzeuge für Unternehmen, um sich in ihre Kunden hineinzuversetzen, ihre Bedürfnisse zu verstehen und somit bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen.

Beispiel für Buyer Persona

Ein Beispiel für eine Persona könnte „Stadtverliebte Sarah“ sein: Eine 30-jährige, berufstätige Frau aus der Stadt, die sich für nachhaltige Mode und Reisen interessiert, regelmäßig Blogs und soziale Medien nutzt und Wert auf Qualität und ethische Herstellung legt, wenn sie einkauft.

 

Buyer Personas erstellen – Tools zur Analyse und Erstellung

Für die Erstellung von Buyer Personas benötigen Sie Daten, die Ihnen Einblicke in das Verhalten, die Vorlieben und die Demografie Ihrer Zielgruppe geben.

Die Kombination von quantitativen Daten (z.B. aus Analytics-Tools) mit qualitativen Informationen (z.B. aus Umfragen oder Interviews) bietet die besten Ergebnisse bei der Erstellung umfassender und genauer Buyer Personas. Es ist wichtig, diese Personas regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren, da sich die Bedürfnisse und Verhaltensweisen Ihrer Zielgruppe im Laufe der Zeit ändern können.

Hier sind einige Tools, die solche Daten liefern können:

 

  • Analysetools: Tools wie Google Analytics bieten detaillierte Informationen über die Nutzer Ihrer Website, einschließlich demografischer Daten, Interessen und ihrem Verhalten auf der Website.
  • Social Media Analytics-Tools: Plattformen wie Facebook Insights, Instagram Insights, Twitter Analytics und LinkedIn Analytics bieten Einblicke in die Demografie Ihrer Follower, deren Engagement und Interessen.
  • Umfrage-Tools: Mit diesen Umfrage-Tools wie Typeform, Lamapoll (DSGVO-konform) und Pollunit, können Sie direktes Feedback von Ihren Kunden oder Zielgruppen einholen, um spezifische Fragen zu beantworten, die für Ihre Persona-Erstellung relevant sind.
  • SEO Analyse Tool: Es gibt zahlreiche SEO Tools, die hervorragende Einblicke in die Keywords bieten, die Ihre Zielgruppe verwendet, und ermöglichen eine Wettbewerbsanalyse, um die Strategien Ihrer Konkurrenten zu verstehen. Zu nennen sind hier Semrush und Sistrix.
  • Tool zum Buyer Persona erstellen: Ein spezielles Tool zur Erstellung von Buyer Personas ist HubSpot’s Make My Persona, das Sie durch den Prozess führt und Ihnen hilft, Ihre Personas zu visualisieren.

 

Fazit – Zielgruppenanalyse lohnt sich

Die Zielgruppenanalyse ist ein zentrales Instrument im Marketing und Vertrieb und bildet den Grundstein für eine effiziente und zielgerichtete Kundenansprache. Sie ermöglicht es Unternehmen, ihre Produkte oder Dienstleistungen präzise auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer potenziellen Kunden abzustimmen.

Durch die systematische Erhebung und Auswertung von Daten werden nicht nur die charakteristischen Merkmale der Zielgruppe sichtbar, sondern auch ihre Kaufmotive und Präferenzen. Dabei gehen moderne Ansätze weit über demografische Daten hinaus und betrachten auch psychografische und verhaltensbezogene Faktoren.

Die Erstellung von Personas, also detaillierten Profilen fiktiver Kunden, erleichtert zudem die konkrete Vorstellung der Zielgruppe und unterstützt bei der Entwicklung zielgruppenspezifischer Marketingmaßnahmen. Im digitalen Zeitalter, in dem Personalisierung und Relevanz entscheidende Wettbewerbsvorteile darstellen, ist eine gründliche Zielgruppenanalyse unerlässlich. Nur wer seine Kunden wirklich versteht, kann sie auch überzeugen und langfristig an sich binden.